STIJLBRØND

Jan Flamming
Brøndby, 2015
Gemischte Antikmöbelreste, Spuren von Blattgold, Leim

„Designerlabel oder brennt da was?“ Ausgehend von dieser multilingualen Interpretation des Titels seiner konzeptuellen Arbeit gelangt man schon auf einen möglichen Weg zur Deutung des Œuvres von Jan Flamming.

Angesichts der Adelung des Mid-Century-Design als neuem Begehrlichkeiten-Wecker auf dem globalen Markt für Vintage-Möbel fragt Jan Flamming hier nach dem (Rest-)Wert der Topseller vergangener Epochen.

Dazu zerlegt er ausgesuchte Kommoden, Tische, Stühle, Schränke und Truhen in ihre Einzelteile und sortiert daraus handverlesene Brennholzpakete unter Labeln wie „Louis Seize“, „Biedermeier“, „Art Deco“ oder „Petersburger Sortierung“.

Diese bietet er simultan auf einem Internetportal zum Startpreis 1 Euro an, als auch weltweit in ausgesuchten Galerien zu exorbitant höheren Preisen.

Damit bewegt er sich bewusst im Spannungsfeld zwischen einer archaischen Reduktion auf den Materialwert sowie einer transitorischen Überführung in ein neues Werk im Sinne des Illusionismus der neuzeitlichen Kunst nach Leon Battista Alberti – und damit dem Sieg der Form über das Material.