BIPBOP

Ivan Lack/Ed Pulitz
Bip/Bop
9:16 Videoloop und Videostills, 2011

Videostills der ersten gemeinsamen Video-Arbeit von Ivan Lack und Ed Pulitz. Die beiden Motive repräsentieren die gesamte, radikal auf zwei Frames reduzierte, 60-sekündige Videosequenz „BIP/BOP“. Sie wurde im ungewöhnlichen 9:16-Format aufgenommen, mit den in diesem Bereich charakteristischen Cinemascope-Streifen, jedoch in weiß.

Lack und Pulitz gehen in diesem Werk konsequent reflexiv vor, indem sie einen knappen Plot mit vordergründig belanglosen Motiven aus seinem subliminalen Kontext reißen. Dadurch schaffen sie eine eindringliche inhaltliche Intensität, die sich in der Suche nach dem Phänomen des Denkens und Fühlens von der eigentlichen Laufzeit scheinbar schrittweise entkoppelt.

Die Künstler spielen dabei virtuos mit der Metapher des Sekundentakts – genau 60 Mal wechseln die Bilder innerhalb von 60 Sekunden, begleitet von Sprechgesang im selben Rhythmus. Dem Wort „Bip“ folgt das Wort „Bop“. Durch den bewussten Verzicht auf Kontextinformationen verdichtet sich eine völlig unkalkulierbare Situation in eine klare Bildlichkeit, die längst nicht alles einfängt, was außerhalb des festgehaltenen Bereiches mäandert und stellenweise erodiert.

Dadurch ergibt sich eine, aus dem Film Noir der 50er Jahre im kollektiven Gedächtnis der Betrachter verankerte, permanent ansteigende Spannung, die jedoch nie zum Ausbruch kommt. Eine gleichermaßen ungewohnte und ausdruckshaltige Auseinandersetzung mit einem Thema, dem wir uns letztlich nicht entziehen können.