Der Rotterdammer Architektur-Thinktank JAAA!!! (JUNKANDERSVANHARPELS) versteht sich mehr als Plattform für die sozio-kulturellen wie ökologischen Fragen weltweiter innerstädtischer Transformationsprozesse denn als klassisches Planungsbüro.
Mit visionären Vorschlägen zur innovativen Neu- oder Umnutzung interurbaner Landmarks machen die Niederländer seit Jahren in Architektur- und Städtebaukreisen Furore.
In ihren Visionen manifestiert sich die Bereitschaft zu unkonventionellem Denken bei zukunftsorientierten, innerstädtischen Mobilitätskonzepten, wie es von JAAA!!! schon beim visionären Ansatz für den barrierefreien Ausbau Roms 2016 postuliert wurde (siehe Bild oben).
Diesem Anspruch versuchen die Holländer auch in ihrem Wettbewerbsbeitrag 2018 für den neuen FIFA Tower in Zürich gerecht zu werden.
Die vom Auslober geforderte totale Transparenz als Entwurfsprämisse wird durch den Einsatz hochfester Glaselemente an der Fassade und des Gebäudekerns erreicht.
Dabei sorgt die formale Ausgestaltung der Gebäudehülle in Kombination mit der exponierten Lage des Objektes am Zürichsee für besondere symbolische Strahlkraft.
Der 196 Meter hohe Tower kann aber auch mit entsprechenden inneren Werten aufwarten: So finden sich im großzügigen, öffentlichen Foyer neben einer Cafeteria für 250 Gäste auch überdachte Futsal-Courts, 156 Länderpavillons, ein Kaufhaus für Merchandisingartikel und No-Limit-Bankomaten für Ein- und Auszahlungen in den Leitwährungen Dollar, Euro, Pfund, Yen und Renmimbi.
Das mit 640 Millionen Schweizer Franken veranschlagte Projekt wird von der FIFA aus Rücklagen des karibischen Verbandes CONCACAF komplett eigenfinanziert und könnte bis zur WM 2022 in Katar realisiert werden.
Hier zeigt sich einmal mehr das Fingerspitzengefühl von JAAA!!! für besondere, im Fokus des öffentlichen Interesses stehende Aufgaben.
Man denke nur an die spektakuläre Überbauung des Stadtschlosses in Berlin als Brückenschlag vom Neo-Historismus zum Versprechen einer volltransparent-allegorischen Signature-Architektur 4.0.
