JAN FLAMMING

Das Werk des dänischen Objektkünstlers Jan Flamming
(*1978 in Brøndby, Dänemark) steht mit seinem stark autodidaktisch motivierten Gestus für eine kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen des zeitgenössischen Kunstmarktes.

Zuletzt gesehen auf der Biennale 2019 in Venedig, die er als Projektionsfläche für die Überlagerung der Gegenwartsphänomene „Overtourism“ und „Migration“ nutzt.

In diesem Kontext bietet er off-program eine Serie von individuell gestalteten Mobiltelefon-Hüllen (24 ausgewählte Samples, siehe oben) an.

Ein Teil der Auflage wird dabei auf dem ortstypischen Vertriebsweg von fliegenden Händlern zwischen Rialto und San Marco zum für derartige Produkte üblichen Preis (5 – 15 €) feilgeboten.

Den zweiten Teil der Auflage veräußert er dem solventen Biennale-Publikum, allerdings zu galerietypischen Preisen
(5-15 K €), auf der von Tadao Ando neu gestalteten Punta Dogana.

Hier bildet sich das zentrale Thema „Wert und Wertschätzung“ im Schaffen Flammings ab und verschiebt so mit der Perspektive des Betrachters auch die metaphorische Projektionsebene in weit sublimere Kategorien der Wahrnehmung.

Dabei ermöglicht die plakative Präsenz und die handwerkliche Qualität von Flammings Objekten auch einem breiteren Publikum den Zugang zu seinem Werk, zieht gleichzeitig aber auch eine klare Grenze zum seriellen Produktdesign.

Dies manifestiert sich in limitierten Auflagen, vor allem aber durch die in allen Arbeiten Flammings vorhandene Ironie, die er selbst als ein „Signal der Humanität als Gegenposition zu Zynismus als Attitüde der Macht“ versteht.

Diese soziopolitische Facette spiegeln auch die Titel von Flammings neuesten Objekten wieder:

Jan Flamming
ISNTKATABTUTQ, 2019
Leuchte, Büffelleder, Trompetenblech, 1.800 Kelvin

So die Leuchte ISNTKATABTUTQ („I seek not to know all the answers but to understand the questions“), die nach Auffassung des Künstlers durch die Formgebung an die zentrale Frage nach dem Warum unseres Handelns mahnen soll und dabei bestenfalls die „Erleuchtung“ in der Erkenntnis der Komplexität und nicht in der Simplifizierung durch einfache Antworten verortet.

Diese und weitere Arbeiten wie die Rapport-Tapete „Stopandgo“ oder den handgetufteten Veloursteppich „OVAL CARPET“ präsentiert Edwan jetzt im Rahmen der neu geschaffenen Reihe „EDWAN MAISON“.