Das austro-kanadische Fotografenpaar Liz und Kirk Bueckler (Bad Gastein/ Manitoba) widmet sich in der Tradition von Hilla und Bernd Becher ganz einem Metathema, erweitert dieses aber um die Komponente der Kontextualität.
In der Abbildung vermeintlicher Nichtsituationen im urbanen Raum erschaffen sie dabei Momente eindringlicher Ästhetik mit verschlüsselten Botschaften, die es immer wieder aufs Neue zu dechiffrieren gilt.
So in der Serie „Laster unter Bäumen“ (2007), die im Kontrast zur digital bearbeiteten Bildästhetik symbolisch für die gesellschaftliche Relevanz von prekären Arbeitsverhältnissen der diese Fahrzeuge steuernden Dienstleister gedeutet werden kann.
Die „Rovers“ (2020), in ihrer archaischen Eckigkeit am Straßenrand stehend, der letzten Verheißung der immerwährenden Überwindbarkeit physischer und geographischer Grenzen beraubt, durchmessen unterschiedliche Ebenen des scheinbar endlosen Bedeutungsraums gleichsam als Symbol für den Eskapismus einer durch globale Krisen und Konflikte paralysierten Individualgesellschaft.
Die Studie „Blossoms blooming in a safer place than reality“ (2022) zeigen Bueckler Bueckler als Serie von stockfoto-anmutender barocker Emblematik bei gleichzeitiger Bezugnahme auf die distanzierte Darstellungsmethodik – mit ihrer Fixierung auf Struktur, Form und Mentalität als Ausdruck – der Neuen Sachlichkeit in der Photographie der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts.